8.000 Mitglieder, 4.500 Wohnungen, 45 Mitarbeitende - das ist unsere Partnerin, die Baugenossenschaft dhu. Gemeinsam bauen wir in Hamburg-Barmbek ein umfangreiches Quartier, mit der neuen Firmenzentrale der dhu. Grund genug, sie euch einmal genauer vorzustellen.
 

Drei Personen stehen lächelnd an einem modernen Empfangstresen in einem hellen Büro mit großen Fenstern und Blick auf eine begrünte Außenfassade. Links im Bild Frank Seeger, in einem weißen Hemd, mittig Torsten Götsch, mit dunkelblauer Jacke, und rechts Lisa Winter, in einem dunkelblauen Blazer und einem hellblauen Pullover.

Das ist kein Tippfehler zu unserem Jubiläum, sondern eine wunderbare Gemeinschaftszahl. Wir als coop werden dieses Jahr 125 Jahre jung und unsere Bau-Partnerin, die dhu aus Hamburg feiert 100-Jähriges.
Und es gibt noch viel mehr Gemeinsamkeiten! Beide setzen wir auf nachhaltiges Bauen, bezahlbaren Wohn- und Gewerberaum sowie freundschaftliches Zusammenarbeiten. Denn ganz ehrlich, wer Spaß hat, der bringt auch Ideen voran! So z.B. bei unserem gemeinsamen Bauprojekt in Hamburg Barmbek-Nord.
Aber wer steckt eigentlich hinter dieser dhu? Wir haben mit Vorstandsmitglied Frank Seeger, Spitzname „Sunny“ gesprochen:

 

Was heißt eigentlich dhu?

Das ist das Kürzel für Deutsches-Heim-Union. Ähnlich wie bei der coop hat sich unser Name auch gewandelt.
Bei der Gründung 1925 hießen wir noch: Bauverein der Finanzbeamten eGmbH. Durch einen Zusammenschluss wurde daraus 1940: Baugenossenschaft Deutsches Heim eGmbH.
1971 gab es nochmal einen Zusammenschluss, warum ein „Union“ hinzukam: Baugenossenschaft Deutsches Heim Union eGmbH. Und seit 2009 haben wir unseren jetzigen, kurzen Namen: Baugenossenschaft dhu eG.

 

Die coop wurde 1899 als Konsumgenossenschaft gegründet und wird immer mehr zur Immobiliengenossenschaft mit konsumgenossenschaftlichem Charakter. Ihr wurdet 1925 als Wohnungsbaugenossenschaft geboren – wohin ging dann der Weg?

Die Idee der Selbsthilfe war schon damals ein zentraler Gedanke. Man wollte durch das Prinzip der Genossenschaft sicheren, bezahlbaren Wohnraum schaffen. Ein Grundprinzip war damals und ist es heute noch: Wir beziehen die Wünsche und Bedürfnisse der zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner aktiv in die Gestaltung ihrer neuen Wohnungen ein.

Dann kam der zweite Weltkrieg, ähnlich wie bei der coop, hat er auch bei uns natürlich Spuren hinterlassen. Bestandsgebäude wurden schwer beschädigt, aber wir haben ebenfalls angepackt und weitergemacht.

Und das weit über den Wohnungsbau hinaus. Unser Ziel ist es, für unsere Mietenden Lebensräume zu gestalten und ganze Quartiere zu entwickeln. So haben wir den Bau und die Betreuung von Heimstätten und Kleinwohnungen genauso in den Fokus genommen wie Turn- und Sportanlagen auf gemeinnütziger Grundlage. Dieser ganzheitliche Ansatz, der über das reine Wohnen hinausgeht, macht uns besonders.

 

Was war deine lustigste/spannendste Baustellensituation?

In der Welt des Wohnungsbaus erlebt man so manche Überraschung, aber ein Erlebnis ist mir sehr in Erinnerung geblieben: Da half auch die sorgfältigste Planung nichts.

Es begann als ein gewöhnliches, öffentlich gefördertes Bauprojekt: 33 Wohnungen sollten entstehen, jede mit einem stolzen Zuschuss von 50.000 €. Alles lief nach Plan, bis zu jenem schicksalhaften Tag der Abnahme.

Der Vertreter des Förderinstituts, bewaffnet mit Klemmbrett und kritischem Blick, schritt durch die Gänge des Neubaus. Er zählte gewissenhaft jede Wohnung, doch am Ende seiner Runde stand er vor einem Rätsel: Er kam nur auf 32 Einheiten.

Plötzlich schwebte das Schreckgespenst des Subventionsbetrugs im Raum. Die Stimmung war angespannt, als hätte jemand beim Monopoly heimlich die Schlossallee-Karte aus dem Stapel entfernt.

Was war geschehen? In einem Anfall kreativer Raumgestaltung hatte das Bauteam kurzerhand beschlossen, zwei Wohnungen zu einer größeren zusammenzulegen. Eine brillante Idee – wäre da nicht die kleine Sache mit der Förderung gewesen, die offenbar in der Begeisterung über den neuen Grundriss völlig in Vergessenheit geraten war.

Als das offizielle Schreiben mit der Aufschrift "Anhörung wegen möglichen Subventionsbetrugs" eintraf, war das Lachen zunächst einmal gründlich vergangen. Doch glücklicherweise ließ sich die Situation in einem persönlichen Gespräch innerhalb von zwei Minuten aufklären.

Am Ende stand die Erkenntnis, dass selbst im durchorganisierten Wohnungsbau manchmal der menschliche Faktor triumphiert – und dass ein wenig Flexibilität und Humor auch in der Bürokratie Wunder wirken können.

Diese Geschichte erinnert uns daran, dass hinter Zahlen und Fördermitteln immer Menschen stehen, die gelegentlich über ihre eigenen Füße stolpern. Und wenn am Ende alle darüber lachen können, ist das vielleicht mehr wert als jeder Zuschuss.

 

Man redet immer gerne von „Sinnhaftigkeit“ in der Arbeitswelt – warum arbeitest du für die dhu?

Für mich ist es eine Berufung und die Verwirklichung meiner persönlichen Überzeugungen.

Ich arbeite seit 20 Jahren als Vorstand in Wohnungsbaugenossenschaften und habe immer wieder hautnah erlebt, wie das genossenschaftliche Prinzip echten Mehrwert für die Menschen schafft. Bei der dhu sorgen wir neben bezahlbarem Wohnraum für wichtige  Begegnungsstätten. Das erfüllt mich jeden Tag aufs Neue mit Sinn und Motivation.

Besonders erfüllend finde ich die Balance zwischen wirtschaftlichem Handeln und sozialem Engagement. Als Vorstand trage ich Verantwortung für den finanziellen Erfolg der Genossenschaft. Gleichzeitig setzen wir die erwirtschafteten Mittel für das Wohl unserer Mitglieder und die Weiterentwicklung unserer Quartiere ein. Diese Symbiose aus ökonomischer Stabilität und gesellschaftlichem Nutzen macht die Arbeit so befriedigend.

Die dhu leistet einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung in Hamburg. Wir investieren kontinuierlich in energetische Sanierungen und innovative Wohnkonzepte. In einem angespannten Wohnungsmarkt bieten wir vielen Hamburgerinnen und Hamburgern ein sicheres Zuhause zu fairen Konditionen. Das schafft sozialen Frieden und stärkt den Zusammenhalt in der Stadt.

Besonders stolz bin ich auf unsere Quartiersentwicklung. Die positive Resonanz und das Engagement der Bewohnerinnen und Bewohner zeigen mir, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Mit der dhu können wir innovative Lösungen entwickeln und umsetzen. Das treibt mich an und lässt mich optimistisch in die Zukunft blicken.

 

Wie die coop seid ihr auch in einer Stiftung aktiv, was hat es damit auf sich?

Im Juni 2015 wurde die gemeinnützige dhu Stiftung ins Leben gerufen, um ein Zeichen für soziales Engagement und Zusammenhalt zu setzen. Seit ihrer Gründung unterstützt die Stiftung eine Vielzahl von Projekten, Initiativen und Veranstaltungen, die das Ziel haben, unsere Gemeinschaft zu stärken und das Leben in unseren Nachbarschaften nachhaltig zu verbessern.

Besonders am Herzen liegt ihr die Förderung von Kindern, Jugendlichen und älteren Menschen. Die dhu Stiftung setzt sich dafür ein, dass diese Gruppen die Unterstützung erhalten, die sie benötigen, um sich in unserer Gesellschaft wohlzufühlen und ihre Potenziale entfalten zu können.

Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt darauf, das nachbarschaftliche Miteinander zu fördern. In einer Zeit, in der Anonymität und Vereinsamung zunehmend Raum greifen, möchte sie Begegnungen schaffen, die Menschen zusammenbringen. Sie unterstützt Bildungsangebote, die neue Chancen eröffnen, und setzt sich dafür ein, Brücken zwischen den Generationen, Nationalitäten und Kulturen zu bauen.

Mit unserer Stiftung möchten wir einen Beitrag dazu leisten, dass unsere Nachbarschaften lebendig, offen und einladend bleiben – Orte, an denen Menschen sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam eine positive Zukunft gestalten.
 

Gemeinsames Bauprojekt: Hamburg Schlicksweg

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